1850 - Der Name "Friedrichssegen" - auch "Friedrichs-Segen" - wird erstmals im amtlichen Schriftverkehr erwähnt.
Schriftsteller und Maler
In
Friedrichssegen wurde nicht nur aus der Tiefe Schätze gefördert. Der
Schriftsteller, »Biosoph« und Querdenker Ernst Fuhrmann kam auf
Einladung des Mäzens Paul Multhaupt 1928 mit seiner Frau, der
Dichterin Elisabeth Paulsen hierher und gründete den
Folkwang-Auriga-Verlag. Er beeinflusste mit Aufträgen für Pflanzen-
und Mineralienaufnahmen maßgeblich die Fotografie der Neuen
Sachlichkeit (Renger-Patzsch), und seine hier erschienene
Werksausgabe in 10 Bänden fand die Unterstützung u. a. von Pannwitz,
Ziegler, Däubler, Paquet, Nolde, Döblin und Sibelius. Sein enormes
Werk harrt der Wiederentdeckung.
Auch die Anwesenheit der Maler
Campendonk und
Räderscheidt ist
belegt.
(Quelle:
Rheinreise.de)
.Paul Multhaupt - Friedrichssegen - Haus Jungfried
"Haus Jungfried" beim Richtfest. Vorne im Bild, im hellen Anzug, Paul Multhaupt
Mitten im Wald verborgen liegt
"Haus Jungfried". Eine alte Villa
mit einer großen Geschichte. Erbaut wurde sie 1923 - 1926 von Paul Multhaupt,
als Ort der künstlerischen Begegnung und Erfahrung
auf der Basis einer ganzheitlich ausgerichteten Umwelt- und Lebensgestaltung.
Den Auftrag zum Bau des Hauses erteilte er dem Krefelder Architekten
Karl
Buschhüter.
Diese schöne und geheimnisvolle Villa hatte es mir schon als Kind angetan und
auch heute noch hat sie ihren Flair bewahrt. Für mich ist sie ein Teil von
Friedrichssegen und ich möchte Ihnen dieses Kapitel nicht vorenthalten. Wenn Sie
Interesse an der Geschichte des Hauses und dem Wirken des Industriellen Paul
Multhaupt in Friedrichssegen haben dann klicken Sie bitte auf den
nachfolgenden Link.
Als Nachtrag sei zu sagen, dass das Haus, nachdem es nicht mehr
als Übergangsheim für russlanddeutsche Aussiedler diente, ein Seniorenheim war.
Heute wohnt ein buntes Völkchen dort.
Das Haus steht schon lange zum Verkauf, und unter Denkmalschutz. Da viele
Auflagen erfüllt werden müssen und zahlreiche Renovierungsarbeiten von Nöten
sind ist es bis heute nicht verkauft worden und träumt weiter vor sich hin im
dicht bewaldeten Gebiet oberhalb des "Froschteiches".
Paul Multhaupt war ein Industrieller
der sich gefiel in der Rolle eines Förderers von Kunst- und Wissenschaft. Er
selbst besaß eine große Sammlung moderne Kunstwerke.
Link zur Sammlung von Paul Multhaupt,
Er war Vorstand der Fa. Eduard Schloemann, Konstruktionsbüro für
hydraulische Pressen und Walzwerke in Düsseldorf, und kaufte die Grube
Friedrichssegen, die er von 1926 bis 1928 wieder in Betrieb nahm.
Er war der Geldgeber für das Ehrenmal, welches 1923 auf Betreiben des
Kriegervereins "Glück auf" für die Gefallenen des Krieges 1914 - 1918
erbaut wurde.
Alles in Allem war er ein seltsamer, nicht durchschaubarer Mann, der einen seltsamen Tod fand dessen Hintergründe bis heute nicht bekannt sind. Er erschoss sich 1933 in Berlin, und fand sein Grab zuerst in der Nähe von "Haus Jungfried" und wurde später, auf Betreiben seiner zweiten Frau Dory, zur letzte Ruhe neben ihr auf dem neuen Friedhof von Friedrichssegen gebettet.
Mehr über Paul Multhaupt finden Sie unter nachfolgendem Link
Buch von Hans Günther Christ über Paul Multhaupt
Clemens von Brentano
Clemens von Brentano wurde am 09. September in Ehrenbreitstein (heute ein Stadtteil von Koblenz) geboren. Er war deutscher Schriftsteller und neben Ludwig Achim von Arnim der Hauptvertreter der Heidelberger Romantik. Seine Schwestern waren Bettina von Arnim und Kunigunde, welche mit dem Rechtsgelehrten Friedrich Carl von Savigny verheiratet war.
Achim von Arnim lernte er 1801 in Göttingen kennen, mit den ihn bald eine enge Freundschaft verband. Mit ihm zusammen unternimmt er 1802 eine romantische Sängerfahrt auf dem Rhein, wobei er auch in Koblenz weilte. Aus dieser Zeit datiert seine Liebe zu Johanna Christiana Kraus aus Ahl, der Tochter des Eigentümers des Ahler Hammers, die er mystifizierend den "Neuen Arnim" nannte. Aus dieser Zeit stammt auch die Bezeichnung „Brentano-Haus“ für das Herrenhaus der Familie Kraus im Ahlerhof. Leider ist dieses Herrenhaus nicht erhalten worden und wurde um 1980 abgerissen.
Gestorben ist Clemens von Brentano am 28.Juli 1842 in Aschaffenburg.
Das Bergmannslied
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Glück auf, Glück auf!
Der Steiger kömmt,
und er hat sein helles Licht bei der Nacht,
schon angezünd't.
Hat's angezünd't!
Es wirft seinen Schein,
und damit so fahren wir - bei der Nacht,
ins Bergwerk ein.
Ins Bergwerk ein,
wo die Bergleut sein,
die da graben ja das Silber und das Gold - bei der Nacht,
aus Felsenstein.
Der eine gräbt das Silber,
der andre gräbt das Gold.
Doch dem schwarzbraunen Mägdelein - bei der Nacht,
dem sein sie hold.
Ade, ade, ade, ade!
Herzliebste mein!
Und da drunten in dem tiefen, finstern Schacht - bei der Nacht,
da denk ich dein.
Und kehr ich heim,
zum liebsten mein,
dann erschallet des Bergmanns Gruß - bei der Nacht,
Glück auf! Glück auf!
Bergmann im Mittelalter
Eine zentrale Rolle spielte der Bergbau in der Wirtschaft des Mittelalters. In vielen Bereichen des täglichen Lebens, sowie auch in der Politik waren die geförderten Erze, hauptsächlich Silber, Eisen, Kupfer und Blei, teilweise auch Gold, unverzichtbar. Man setzte sie z.B. ein in der Waffen- und Rüstungsproduktion, in der Kunst, und auch im Handelswesen.
Die Erze waren über das ganze
Staatsgebiet verteilt und kamen nur an einigen Stellen vor wo sie gefördert
wurden. Da sich auch der Transport zu damaligen Zeiten als schwierig gestaltete,
entstanden um die Förderstätten herum ganze Bergbaustädte, in denen die Erze
verhüttet und weiterverarbeitet wurden.
Auf Deutschland bezogen befanden sich die Zentren des Erzbergbaus im Sauer- und
Siegerland, im
Harz und im
Erzgebirge.
Die Größe der Bergbaustädte zeigt sich an einem Beispiel: In Schwaz in Tirol arbeiteten zeitweise 10.000 Menschen nur im Bergbau die aus der Region kamen oder aus anderen Gebieten angeworben wurden, oder freiwillig dorthin zogen.
Im unteren Bild sehen Sie die bergmännische Handhabung von Hammer und Schlägel. Bei seiner Arbeit, nur mit Hammer und Schlägel, brauchte ein Bergmann ein ganzes Jahr um einen 10m langen Suchschlitz ins Gestein zu schlagen.
Interessante Literatur finden Sie z. B. hier
Bergbau, Verhüttung und Waldnutzung im Mittelalter von
Albrecht Jockenhövel,
erschienen im
Verlag Franz Steiner,
Stuttgart
Die Schutzheilige der Bergleute - die heilige Barbara
Es gibt viele Legenden die sich um die heilige
Barbara ranken wie Rosen um einen alten Turm. Allen gemeinsam ist
die Verfolgung durch den heidnischen Vater, die Gefangenschaft in
einem Turm, der Märtyrertod von der Hand des Vaters und dessen
Bestrafung durch einen Blitzschlag.
Dies ist nur eine davon die besagt...:
" ... dass das Mädchen am Ende des
3. Jh. als Tochter des wohlhabenden Dioscuros in Nikomedien lebte.
Die begehrte Schönheit aus heidnischem Hause wies jeden Mann zurück.
Immer wieder begab sie sich zu einer kleinen Gruppe von Christen,
die aus Angst vor den Christenverfolgern im Verborgenen lebten.
Barbaras Vater beschloss seine Tochter von den Christen fern zu
halten und ließ deswegen bei seinem Haus einen Turm errichten, in
den er Barbara einsperren wollte. Es gelang Barbara, die Bauarbeiter
zu überreden, statt der zwei von ihrem Vater gewünschten Fenster
drei Turmfenster anbringen zu lassen, als Symbol für die göttliche
Dreifaltigkeit. Inzwischen hatte Barbara auch heimlich das
Taufsakrament empfangen. Darüber wurde ihr Vater so zornig, dass er
seine Tochter schlagen wollte, doch da öffnete sich im Boden ein
Spalt, der das Mädchen verbarg. Später schleppte Doiscuros Barbara
vor den Statthalter, der zu den erbittertsten Christenverfolgern
gehörte. Er ließ Barbara geißeln. Nachts soll ihr Christus
erschienen sein, um ihre Wunden zu heilen. Daraufhin ließ der
Statthalter Barbara mit Keulen schlagen, mit Fackeln brennen und ihr
die Brüste abschneiden. Als er das Mädchen so entstellt durch die
Stadt treiben wollte, erschien ein Engel vom Himmel und hüllte den
blutenden Körper Barbaras in ein weißes Gewand. Daraufhin gab der
Statthalter den Befehl Barbara mit dem Schwert zu töten. Es war
Dioscuros, der diese Tat an seiner Tochter vollbrachte. Kaum hatte
er das Mordwerkzeug abgelegt, wurde er selbst vom Blitz erschlagen.."
Nach der Legende ist also die Heilige Barbara Schutzheilige der "mit
Explosion gefährdeten" Leute: Artelleristen, Bergleute,
Glockengießer, Dachdecker, Waffenschmiede, Glöckner, Pulverfabrik -
Mitarbeiter um nur einige zu nennen.
Bergleute betrachten Sie als Schutzheilige auch aus dem Grunde, weil
sie sich während einer ihrer vielen Fluchten vor Verfolgung unter
Gesteinen verborgen hatte. Die Schirmherrschaft der Heiligen Barbara
haben Bergleute fast in der ganzen Welt aufgenommen, und ihr Kult
ist nach Polen im Mittelalter aus der Tschechei gekommen. Für alle
im Grubenbau Beschäftigten ist der 4. Dezember ein freier und der
Erholung nach der ganzjährigen Mühe gewidmeter Tag. Da finden viele,
mit der Tradition verbundenen Feste statt, Barbórka genannt.
(Quelle:
Woodcarving-Shop.de)
Aus den verschiedenen Elementen ihres Lebens- und
Leidensweges leiten sich ihre Funktionen als Schutzheilige ab:
Lebensgeschichte:
Schutzpatronin für Mädchen, Gefangene und Sterbende
Blitzschlag:
Schutzpatronin für Artilleristen und Waffenschmiede, Zimmerleute und
Dachdecker, Glöckner und Glockengießer
Turm:
Schutzpatronin für Bergleute, Architekten, Maurer und Steinhauer
Die heilige Barbara gehört seit dem 14 Jahrhundert zu den 14
Nothelfern und erfuhr eine europaweite Verbreitung.
Möchten Sie mehr über die heilige Barbara erfahren klicken Sie bitte auf ihr Bild.